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Qigong-Frauen1Qigong hat eine Jahrtausende alte Tradition und wird heute in vielen Ländern ausgeübt. Sie ist ein Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die in der chinesischen Kultur fest verankert ist. Mit Qigong ist es möglich, in der Bewegung zur Ruhe zu  gelangen, aber das ist nur ein Teil des Qigong. Neben Massage (Tuina), Nadeltherapie (Akupunktur) und Kräuterheilkunde hat das Praktizieren des Qigong eine umfassende Bedeutung. Die Schriftzeichen für „Qi und Gong“ bedeutet „Energie und Arbeit“, Energiearbeit im westlichen Sinne. Mit Qi ist die Lebensenergie gemeint, die durch den Organismus strömt und gleichzeitig bedeutet Qi Atem und Geist. Mit Gong ist die Arbeit oder Tätigkeit gemeint, dieses Qi mit Hilfe von Bildern in der Vorstellungskraft und langsam ausgeführten Bewegungen als Energiestrom auf den Leitbahnen (Meridiane) durch den Körper zu führen. Dem Geist, der Vorstellungskraft, folgt das Qi und dem Qi folgt das Blut und es ernährt und erhält den Organismus lebendig.

Qigong-Frauen2Die Bewegungen und Dehnungen nach Bildern aus der Natur, wie zum Beispiel „Zwei Arme umfassen den Mond“ oder „Schiebe den Berg mit beiden Händen“ oder „Rudern auf einem ruhigen See“, vertiefen den Atemrhythmus und öffnen die auf- und absteigenden Leitbahnen im Organismus für den Energiefluss. Beim Qigong entwickelt sich eine starke Konzentration auf die Bilder oder auf den Charakter eines bestimmten Tieres, dessen Bewegungen nachgeahmt werden, was sich dann als Wärmegefühl und Energiefülle auf den gesamten Organismus überträgt. Qigong-Frauen-ytQigong zu praktizieren verhindert oder vermindert Anspannungen und Stress, beugt Erkrankungen vor und fördert die Genesung. Mit Hilfe von Qigong können brachliegende Fähigkeiten und Kräfte zu neuem Leben erweckt werde. Die seit Jahrtausenden tradierten sehr unterschiedlichen Formen des Qigong sehen leicht und ästhetisch und tänzerisch aus, sie bereiten schon beim Betrachten Ruhe und Wohlbehagen. Qigong besänftigt den unruhigen Geist und macht das Herz froh und leicht. 

Qigong-Frauen3Als Qigong Therapeutin für „Qigong mit Frauen“ ist es mir ein Anliegen, die Quelle des Qi als Quelle weiblicher schöpferischer Kraft und Lebendigkeit bewusst zu machen und zu stärken. In der Lehre der TCM wird als Quelle des Qi das „Dantian“ angegeben, im Bereich um die Körpermitte, doch das Schriftzeichen für „Dantian“ bedeutet interessanterweise „Rotes Feld“ oder „Zinnoberfeld“. Der Begriff wird also geschlechtsneutral benutzt und wird als nicht abgegrenzter Bereich im Beckenraum lokalisiert und auch im unteren, mittleren und oberen Bauchraum. In meiner therapeutischen Arbeit seit über 30 Jahren wurde mir klar, dass hinter diesem neutralen Begriff im weiblichen Organismus die weiblichen Geschlechtsorgane stecken müssen, und das ist der Raum der Gebärmutter und auch die weiblichen Genitalien.

Qigong-Frauen4Mir wurde auch klar, dass sich bei einer energetischen Arbeit wie Qigong das Verschweigen dieser Zusammenhänge und damit auch das Verschweigen der weiblichen Geschlechtsorgane zugunsten eines neutralen, und damit eliminierenden Begriffs, im weiblichen Bewusstsein verhängnisvoll auswirkt. Dazu gehören auch das Verschweigen der Klitoris als Quelle der Lust und Vitalität und im historischen Kontext das Verschweigen der Vulva als Tor des Lebens. Dieses Verschweigen ist im strukturellen Gesellschaftssystem des Patriarchats fest verankert. Auch die Jahrtausende alte Lehre der TCM blieb nicht verschont davon. Es lohnt sich immer, nach den weiblichen Ursprüngen zu suchen. Die Suche ist politisch radikal und in ihrer Auswirkung wirksam, denn sie konfrontiert mit dem patriarchalen System als politischer Maxime und als gesellschaftlichem Missstand. Mit einer Stärkung des weiblichen Geschlechts kann dem begegnet werden.